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9:15 – 10:45

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Vortragsslot 1

V1_1: Digitale Literaturgeschichtsschreibung

Chair: Anne Baillot (Le Mans Université)

Digital Environmental Humanities – Zum Potential von „Computational and Literary Biodiversity Studies“ (CoLiBiS) | Lars Langer, Manuel Burghardt*, Roland Borgards, Esther Köhring, Christian Wirth

Lars Langer, Manuel Burghardt, Roland Borgards, Esther Köhring, Christian Wirth

Spätestens seit dem Einsetzen der Industrialisierung erfährt unser Planet einen überdurchschnittlichen Rückgang der Biodiversität. Der Schutz der Biodiversität ist daher ein drängendes Zukunftsthema, nicht nur in den Naturwissenschaften, sondern auch in den kulturwissenschaftlichen Umweltstudien, den sogenannten Environmental Humanities. Eine Zusammenarbeit dieser beiden Forschungszugänge wird von beiden Seiten explizit gefordert, konnte aber mangels operationalisierbarer Methoden bisher kaum realisiert werden. In diesem Beitrag schlagen wir mit den „Computational and Literary Biodiversity Studies“ (CoLiBiS) einen durch die Digital Humanities vermittelten, interdisziplinären Ansatz zur Untersuchung von Biodiversität in der Literatur vor. Zur konkreten Umsetzung von CoLiBiS stellen wir einen Methodenmix aus ökologischen Maßzahlen und textanalytischen Verfahren der DH vor und illustrieren deren Potenzial anhand zweier Fallstudien.

Literaturgeschichtsschreibung datenbasiert und wikifiziert? | Julia Röttgermann*, Anne Klee*, Maria Hinzmann, Christof Schöch

Julia Röttgermann, Anne Klee, Maria Hinzmann, Christof Schöch

Lässt sich Literaturgeschichtsschreibung in Form von Daten-Tripeln formalisieren? Das Projekt MiMoText erstellt einen Knowledge Graphen, der sich aus verschiedenen Textsorten speist. Im Rahmen eines Pilotprojekts wurden aus 92 französischen Primärtexten 1750-1800 mithilfe von Topic Modeling 30 Topics extrahiert und auf multilinguale, thematische Konzepte eines kontrollierten Vokabulars gemappt. Gleichzeitig wurden aus ca. 2700 bibliographischen Einträgen thematische Schlagworte extrahiert und diesem kontrollierten Vokabular an Themen der französischen Literatur des 18. Jahrhunderts zugeordnet. Welche Themen-Cluster des französischen Romans der Aufklärung hat der Algorithmus im Gegensatz zur menschlichen Lektüre identifiziert? Der vorgestellte Workflow beschreibt die Informationsextraktion, die Modellierung in RDF und das Endergebnis mit beispielhaften SPARQL-Abfragen.

Lesen, was wirklich wichtig ist: Die Identifikation von Schlüsselstellen durch ein neues Instrument zur Zitatanalyse | Frederik Arnold*, Benjamin Fiechter*

Frederik Arnold, Benjamin Fiechter

Wir präsentieren ein neues Instrument zur Identifikation von Schlüsselstellen, das auf der Basis der Zitatanalyse arbeitet. Lotte, ein Algorithmus zur Erkennung von Zitaten, und Annette, eine Webseite zur Visualisierung und Exploration von Schlüsselstellen, ermöglichen die Erkundung literarischer Texte und machen es uns möglich nachzuvollziehen, welche Stellen über den individuellen Interpretationsansatz hinaus von Bedeutung sind.

Hierbei ermöglicht unser Ansatz den nahtlosen Wechsel zwischen close und distant reading sowie eine sowohl auf den Primärtext als solchen als auch auf einzelne Sekundärtexte bezogene Perspektive.

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9:15 – 10:45

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Panels

Panel 1: Erinnern durch Vernetzen: Digitale Sammlungsforschung

Stefan Alschner, Marcus Baumgarten, Jan Horstmann, Christiane Müller, Julia Nantke, Joëlle Weis, Thorsten Wübbena

Erinnern durch Vernetzen: Digitale Sammlungsforschung

Stefan Alschner, Marcus Baumgarten, Jan Horstmann, Christiane Müller, Julia Nantke, Joëlle Weis, Thorsten Wübbena

Die Vernetzung von Daten ist immer auch eine Vernetzung von Wissensbeständen. In der digitalen Sammlungsforschung eröffnen sich mit verschiedenen Technologien der Referenzierung und Relationierung Möglichkeiten, ein Wissensnetzwerk aufzubauen, das je nach Bedarf durchsuchbar, in seiner Gesamtheit erschließbar und so offen gestaltet ist, dass es in ein globales Netz des Wissens integriert werden kann. Kulturelles Erbe und damit Erinnerungskultur können somit – zumindest in quantitativer Hinsicht – auf ein bislang ungesehenes Niveau gehoben werden. Dass mit der großen Menge an Erinnerungsdaten auch eine verlässliche und einheitliche hohe Qualität einhergeht, bleibt Herausforderung.

Die Relationierung von Sammlungsdaten ist häufig auch die Vernetzung unterschiedlicher Personen, die an diesen Datenbeständen arbeiten. Ein Netzwerk von Sammlungsdaten ist damit immer auch eine Infrastrukturaufgabe. Im Panel treten diverse Perspektiven auf Vernetzung mit verschiedenen Projekt- und Methodenhintergründen in einen Dialog.

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9:15 – 10:45

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Vortragsslot 2

V1_2: Multimediale Digital Humanities

Chair: Birgit Schneider (Universität Potsdam)

Back 'em up – Computerspiele als Objekte kulturellen Erbes | Sophie Schneider*

Sophie Schneider

Der vorliegende Beitrag hinterfragt die Rolle, die Computerspiele aktuell in den digitalen Geisteswissenschaften einnehmen – nicht als Ergebnis oder Methode (z.B. Gamification), sondern als Gegenstand von Forschungen. Digitale Spiele (auch: Computer- oder Videospiele) sind interaktive, multimediale und -dimensionale Objekte kulturellen Erbes, welche die Gedächtnisinstitutionen vor neuartige Herausforderungen in den Bereichen Standardisierung von und Vernetzung mit Metadaten, Erschließung, Präsentation sowie Erhalt und Nachnutzung stellen. Es werden Ausgangspunkte aufgezeigt, deren Ausdifferenzierung einen ausführlicheren (geistes-)wissenschaftlichen Diskurs zum digitalen Spiel unterstützen würde. Die Digital Humanities sowie einzelne Gedächtnisinstitutionen sollen dazu angehalten werden, sich der Entwicklung entsprechender Infrastrukturen, Tools sowie Ressourcen- und Informationsangebote anzunehmen und den Austausch in diese Richtung weiter anzustoßen.

Japanese Visual Media Graph: Bündelung des Wissens von Fan-Gemeinschaften in einem domänenspezifischen Knowledge Graph | Magnus Pfeffer*, Zoltan Kacsuk*, Martin Roth

Magnus Pfeffer, Zoltan Kacsuk, Martin Roth

Im DFG-geförderten Projekt „Japanese Visual Media Graph“ (mediagraph.link) wird ein Knowledge Graph für die Domäne der japanischen visuellen Medien erstellt. Die Daten stammen von Websites, die von Fan-Gemeinschaften betrieben werden. Die Projektziele umfassen den Aufbau einer stabilen Zusammenarbeit und Lizenzvereinbarungen mit den einzelnen Gemeinschaften, die Erstellung eines Datenmodells, das die Sicht der unterschiedlichen Gemeinschaften und der Fachwissenschaft auf die Domäne integriert, den Aufbau der technischen Infrastruktur und die Integration der Daten in das gemeinsame Modell. Darüber hinaus stellen Qualitätsanalysen und der prototypische Einsatz der Daten und der Infrastruktur zur Bearbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen sicher, dass das Datenmodell und der Zugang zu den Daten den Bedürfnissen von Fachwissenschaftler:innen genügt. Das Projekt ist in 2019 gestartet und schon weit fortgeschritten. Der Vortrag geht auf wesentliche Ergebnisse und besondere Herausforderungen ein, die im Projektverlauf aufgetreten sind.

Aufführungsinformationen in der Mixed Music – systematische Herausforderungen als Indikatoren musikpraktischer Tendenzen | Miriam Akkermann*

Miriam Akkermann

Aufführungsinformationen zu musikalischen Arbeiten im Bereich Elektroakustische Musik und Computermusik werfen grundlegenden terminologischen Herausforderungen auf, sowohl in Bezug auf eventuelle Zuordnungen zu Modellen für Normdaten als auch hinsichtlich der in den Quellen verwendeten Bezeichnungen. Gleichwohl spiegeln diese vielfältigen und nicht einheitlichen Bezeichnungen gerade der technischen Instrumentierung implizit zwei Aspekte wider: die Entwicklung der Technologien und die musikpraktischen Tendenzen. Besonders deutlich tritt dies in der Mixed Music hervor. Anhand eines Aufführungsdatensatzes zu Mixed Music Kompositionen der 1980er Jahre werden begriffliche Inkonsistenzen aufgezeigt und Indikatoren herausgearbeitet, die Anhaltspunkte für aufführungspraktische Merkmale bieten können.

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9:15 – 10:45

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Doctoral Consortium / Vortragsslot 3

DC1: Doctoral Consortium 1

Chair: Evelyn Gius (Technische Universität Darmstadt)

Selektion und Nutzer*innen-Position in traditionellen und Internet-Informationsintermediären | Katharina Leyrer*

Katharina Leyrer

Informationsintermediäre im Internet wie Suchmaschinen und Soziale-Netzwerk-Seiten stehen in der Kritik: Es wird befürchtet, dass ihre selektive, personalisierte Informationsauswahl Verzerrungen verursacht und die Autonomie der Nutzer*innen schwächt. In der Diskussion wird oft ausgeklammert, dass die Vorauswahl von Information durch Intermediäre kein Phänomen der Digitalisierung ist, sondern ebenso durch traditionelle Intermediäre wie publizistische Medienangebote, Verlage, Buchhandlungen oder Bibliotheke, vorgenommen wird.

Weder für Internet-Intermediäre, noch für traditionelle Intermediäre ist ausreichend untersucht, nach welchen Faktoren sie Inhalte auswählen und für Nutzer*innen sichtbar machen. Zudem fehlen bislang Analysen, die zeigen, wie sich der Wechsel von traditionellen zu Internet-Intermediären auf die Autonomie der Nutzer*innen auswirkt.

Die Dissertation widmet sich daher der Frage, wie sich die Selektionslogiken in traditionellen und Internet-Intermediären unterscheiden und wie die Digitalisierung die Autonomie der Nutzer*innen verändert. Dabei werden beispielhaft Bibliotheken als traditionelle Intermediäre und Suchmaschinen als Internet-Intermediäre in den Blick genommen. Im Doctoral Consortium werden die methodische Herangehensweise und erste Ergebnisse vorgestellt.

Digitale Methodenkritik - Die Integration computergestützter Textanalyseverfahren in den Werkzeugkasten der Historiker:innen | Melanie Althage*

Melanie Althage

Im Zentrum des Dissertationsprojekts steht die methodenkritische Untersuchung der Adaptierbarkeit etablierter Textanalysemethoden der Digital Humanities und Computerwissenschaften für historische Quellen und Forschungsfragen. Methoden wie beispielsweise Topic Modeling stammen in der Regel aus fachfremden Disziplinen mit je eigenen theoretisch-methodologischen Annahmen und Erkenntnisinteressen; sie sind daher nicht ohne Weiteres auf geschichtswissenschaftliche Anwendungsfälle übertragbar. Um sie produktiv in den „Werkzeugkasten“ der Historiker:innen zu integrieren, ist es notwendig, diese Verfahren und Techniken hinsichtlich der in sie eingeflossenen Annahmen einzuordnen, kritisch zu reflektieren und gegebenenfalls entsprechend des Erkenntnisziels anzupassen, hierbei sind insbesondere die Erkenntnisgrenzen für historische Forschungsvorhaben zu dokumentieren. Konkret heißt das, eine Art Fragenkatalog für die methodenkritische Evaluation zu entwickeln, auf dessen Grundlage sich bewerten lässt, ob und in welchem Maße ein entsprechendes Verfahren für die besonderen Charakteristika historischer Fragestellungen und Daten geeignet ist. Der Vortrag stellt am Beispiel von Topic Modeling die Ziele, Fragestellungen und Herangehensweise des Dissertationsprojekts vor.

Transformation der Geschichtsschreibung? Digitale Ansätze in der Erforschung von Geschichte und deren epistemologische Implikationen (Arbeitstitel) | Anna Siebold*

Anna Siebold

Vor dem Hintergrund des Einsatzes digitaler Forschungswerkzeuge und daraus abgeleiteter Ansätze zur Erforschung von Geschichte stellt sich zunehmend die Frage, ob diese die historische Wissensproduktion beeinflussen und somit die Geschichtsschreibung transformieren. Doch wie lässt sich eine solche potentielle Transformation überhaupt wissenschaftlich untersuchen? Welche Gegenstände eignen sich dafür und welche methodischen Zugänge sind denkbar? Der Vortrag stellt das Dissertationsprojekt vor, skizziert das allgemeine Erkenntnisinteresse und die Hauptfragestellungen, und stellt Fragen, die Methodik und Analyse betreffen, in den Vordergrund.

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10:45 – 11:15

Kaffeepause

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11:15 – 12:45

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Vortragsslot 1

V2_1: Computationelle Analyse poetischer Sprachverwendung

Chair: Ulrike Henny-Krahmer (Universität Rostock)

Genitivmetaphern in der Lyrik des Realismus und der frühen Moderne | Merten Kröncke*, Leonard Konle*, Fotis Jannidis, Simone Winko

Merten Kröncke, Leonard Konle, Fotis Jannidis, Simone Winko

Ein wichtiger Aspekt der sprachlichen Gestaltung literarischer Texte besteht im Einsatz von Metaphern, Metonymien und Tropen im Allgemeinen. Einzelnen Werken, aber auch ganzen Gattungen oder Epochen wird zugeschrieben, dass ihre Spezifik nicht zuletzt in einer jeweils charakteristischen Verwendungsweise uneigentlicher Rede gründe. Unter anderem betrifft das die Geschichte der Lyrik, das heißt die Geschichte einer Gattung, die laut Benjamin Specht „in Bezug auf die Verwendung von Metaphern die weitesten Lizenzen besitzt.“

Das Ziel dieses Beitrags besteht darin, den Gebrauch von Metaphern in der deutschsprachigen Lyrik des Realismus und der frühen Moderne mithilfe automatisierter, quantitativer Methoden zu identifizieren und zu analysieren. Damit sollen mehrere literarhistorische Forschungsthesen auf einer breiten Datengrundlage geprüft und gegebenenfalls differenziert werden.

Poesie als Fehler. Ein ‘Tool Misuse’-Experiment zur Prozessierung von Lyrik | Henny Sluyter-Gäthje*, Peer Trilcke*

Henny Sluyter-Gäthje, Peer Trilcke

Analysen der Computational Literary Studies (CLS) vorverarbeiten ihre Untersuchungsgegenstände typischerweise mit Tools des Natural Language Processing (NLP). Dabei weichen literarische Texte aufgrund ihrer historischen und/oder ästhetischen Eigenart teils eklatant von den Daten ab, auf deren Grundlage die Models der NLP-Tools erstellt wurden, entsprechend sinkt die Accuracy der Tools. Für die CLS könnte die ‘Fehlerhaftigkeit’ der Tools im Sinne devianzpoetischer Positionen die Möglichkeit bieten, ein computationelles Verständnis vom spezifischen Abweichungscharakter literarischer Texte zu auszubilden. Für den Beitrag haben wir eine Pipeline zur Verarbeitung von Lyrik entwickelt, die potenzielle ‘Fehler’ von NLP-Tools sammelt und diese ‘Fehler’ regelbasiert typologisiert. Die Ergebnisse eines ersten Experiments mit dieser Pipeline werden im Beitrag vorgestellt. Damit möchten wir für die CLS auch exemplarisch den Ansatz des „Tool Misuse“ profilieren, bei dem die Erzeugung von ‘fehlerhaftem’ Output computationeller Tools Grundlage für Erkenntnisse über Literatur wird.

“Wie Wölkchen im Morgenlicht” - zur automatisierten Metaphern-Erkennung und der Datenbank literarischer Raummetaphern laRa | Mareike Schumacher*

Mareike Schumacher

In diesem Beitrag werden zwei methodische Herangehensweisen an das Phänomen literarischer Raummetaphern im 18.-21 Jahrhundert kontrastiert. Ausgangspunkt der Untersuchung war die automatische Erkennung und Klassifizierung von Raumreferenzen in literaischen Texten mithilfe von Machine-Learning-Technologie. Da Metaphern sich dabei als erheblicher Störfaktor erwiesen, wurden diese zunächst ins Training mit einbezogen. Als die Methode der automatisierten Metaphern-Erkennung scheiterte, wurde eine relationale Graphdatenbank literarischer Raummetaphern (laRa) angelegt. Eine Metadatenanalyse von laRa zeigt, warum das maschinelle Erlernen der Erkennung von Raummetaphern in literarischen Texten scheitern musste. Sie gibt außerdem eine Reihe von Hinweisen auf Gestaltung und Nutzung literarischer Raummetaphern. Eine Beispielanalyse der “Weg”-Metapher verdeutlicht, inwiefern Spezifik und Variantenreichtum im diachronen Verlauf charakteristisch für Raummetaphern sind und dient als Cross-Falsifizierung der zuerst gewählten Methodik.

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11:15 – 12:45

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Panels

Panel 2: Kinetik und Methodik. Film als dynamische und multimodale Herausforderung für die DH

John Bateman, Josephine Diecke, Ralph Ewerth, Adelheid Heftberger, Gernot Howanitz, Simon Spiegel, Miriam Loertscher

Kinetik und Methodik. Film als dynamische und multimodale Herausforderung für die DH

John Bateman, Josephine Diecke, Ralph Ewerth, Adelheid Heftberger, Gernot Howanitz, Simon Spiegel, Miriam Loertscher

Wo sind sie, die ‚kinetischen‘ Methoden für die Filmanalyse, die dem Film als sowohl dynamisches als auch multimodales Medium zumindest ein Stück weit gerecht werden können? Dieser Frage gehen im Rahmen des Panels fünf ausgewiesene Expertinnen und Experten aus der Filmwissenschaft und der Informatik nach, die jeweils auch Erfahrung im DH-Kontext gesammelt haben. Diskutiert werden die Innovationen des Deep Learning und deren Potenzial für die Filmwissenschaft, weitere methodische Neuerungen wie Eye Tracking, aber auch die Perspektive der Lehre, der Theoriebildung und der GLAM (Galerien, Bibliotheken, Archive, Museen). Erklärtes Ziel ist, diese unterschiedlichen Perspektiven im Panel zusammenzuführen, um einen ersten Schritt in Richtung ‚kinetische‘ DH zu gehen. Dabei wird auch das Publikum aktiv in die Diskussion eingebunden.

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11:15 – 12:45

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Vortragsslot 2

V2_2: Das Wissen der Digital Humanities

Chair: Andreas Henrich (Universität Bamberg)

Erweiterungen der Digital Humanities durch kulturwissenschaftliche Perspektiven | Lina Franken*

Lina Franken

Die Digital Humanities haben sich zu einer interdisziplinären „Transformationswissenschaft“ (Jannidis et al. 2017: XI) entwickelt, die aus zahlreichen Richtungen diskutiert und deren Perspektive immer wieder auch durch neue Herkunftsdisziplinen bereichert wird, die sich hin zur DH öffnen. Bisher fehlt allerdings die kulturwissenschaftliche Perspektive weitestgehend. Der vorliegende Beitrag möchte diese Leerstelle beleuchten und fragt danach, warum die Kulturwissenschaften in den Digital Humanities aktuell noch kaum vertreten sind. Er geht außerdem der Frage nach, welche Spezifika die Kulturwissenschaften in die DH einbringen und wie die entstehende Transformationswissenschaft im Sinne einer „Big Digital Humanites“ (Svensson 2016) durch eben jene Perspektiven bereichert werden kann.

Gedächtnis digitaler Kulturen und digitaler Geisteswissenschaften - Plädoyer für eine Wissenschaftsgeschichte der DH | Toni Bernhart*

Toni Bernhart

Der Beitrag präsentiert ausgewählte Endergebnisse des DFG-geförderten Forschungsprojekts „Quantitative Literaturwissenschaft“ (2015-2020) und versteht sich als ein Plädoyer für eine Wissenschaftsgeschichte der Digital Humanities, die ihrer internationalen Diversifizierung und Reputation gerecht wird. Anhand der Beispiele von Sir Thomas Young, Thomas C. Mendenhall und Karl Groos demonstriert der Beitrag Ähnlichkeiten operationalisierender, quantifizierender, algorithmisierender und digitaler Ansätze vom 19. bis ins 21. Jahrhundert. Gemeinsamkeiten bestehen in den Ansprüchen, schneller und effizienter zu Ergebnissen zu kommen, auf der Grundlage der gewonnenen Daten intersubjektive und interoperable Vergleichs- und Austauschmöglichkeiten herzustellen, einen verborgenen und nicht-bewussten Informationsgehalt literarischer oder künstlerischer Werke offenzulegen und darüber hinaus neue und ungewöhnliche Forschungsfragen hervorzubringen.Charakteristisch für diese Ansprüche ist zudem ein disziplinenübergreifender Ansatz, der schon sehr früh zu beobachten ist.

Kategorientheoretische Ontologieentwicklung und Wissensmodellierung für die Digital Humanities | Dominik Gerstorfer*

Dominik Gerstorfer

Ontologien und andere Wissensrepräsentationen sind in den Digital Humanities allgegenwärtig, sie werden in der Regel in zwei getrennten Arbeitsschritten entwickelt: Zuerst findet die konzeptuelle Entwicklung statt, bei der der Untersuchungsgegenstand durch geisteswissenschaftliche Reflexion analysiert wird, danach erfolgt die informatische Implementation. Diese Aufteilung führt oft zu Reibungsverlusten, Fehlern und erhöhtem Arbeitsaufwand. Wünschenswert wäre ein Modell, das konzeptuelle Entwicklung und informatische Implementation integriert.

In diesem Beitrag wird ein vielversprechender Kandidat für ein solches integriertes Modell vorgestellt: Ontology Logs (ologs). Ologs basieren auf mathematischer Kategorientheorie und unterstützen die gedankliche Ausarbeitung einerseits und gewährleisten die unkomplizierte Implementation als Datenschemata andererseits. Des Weiteren erlauben ologs die Modellierung von Differenzen und Äquivalenzen zwischen unterschiedlichen Perspektiven und erleichtern die Ontologieentwicklung durch rules of good practice.

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11:15 – 12:45

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Doctoral Consortium / Vortragsslot 3

DC2: Doctoral Consortium 2

Chair: Michaela Geierhos (Universität der Bundeswehr München)

Das mediale und politische Framing von Extremismusformen im Zeitraum der Jahre 1999 – 2021 | Tim Feldmüller*

Tim Feldmüller

Immer wieder bestimmt Extremismus als Thema den medialen und politischen Diskurs – sei es aufgrund von Gewaltereignissen oder weil die Verortung bzw. Abgrenzung von Individuen oder Organisationen zum Extremismus in Frage steht. Wie genau Extremismuskonzepte dabei stets aufs Neue sprachlich (re-)produziert und variiert, d.h. geframet, werden und welche Unterschiede sich in diachroner Perspektive sowie zwischen einzelnen Akteur:innen (Zeitungen, Parteien) zeigen, ist die zentrale inhaltliche Fragestellung des Dissertationsprojektes.

Das methodische Interesse der Arbeit liegt darin, vorwiegend quantitative, datengeleitete Zugänge zu thematischen Diskursen zu erproben bzw. weiterzuentwickeln. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Erstellung eines Diskurskorpus, die von einer händischen Selektion als relevant erachteter Texte oder einer auf das Vorkommen ausgewählter Wörter gestützten Auswahl zu einem datengeleiteten Verfahren, das vielfältige Möglichkeiten der Versprachlichung berücksichtigt, weiterentwickelt werden soll. Im Vortrag werden insbesondere die Potenziale von Word Embeddings fokussiert, die es in einer aus kulturlinguistischer Sicht äußerst vielversprechenden Weise erlauben, der Semantik von Sprachgebrauchsmustern in Korpora nachzuspüren.

Adnominale Possession in einem Bibel-Parallelkorpus | Florian Fleischmann*

Florian Fleischmann

Parallelkorpora bieten die Möglichkeit, linguistische Phänomene zu untersuchen, ohne Textsorte oder Textinhalt als Variationsparameter berücksichtigen zu müssen. Für das Deutsche liegen zahlreiche Bibelausgaben aus verschiedenen diachronen Sprachstufen oder dialektalen Varietäten vor, so dass es sich anbietet, ein Parallelkorpus aus Bibeln zu erstellen. Zu diesem Zweck ist es unter anderem notwendig, diachrone Bibeln maschinenlesbar aufzubereiten. Da diese in gebrochenen Schrifttypen vorliegen, ist es häufig unabdingbar, eigene Texterkennungs-Modelle zu trainieren, was mithilfe von OCR4all umgesetzt wird. Anhand des Phänomens der adnominalen Possession wird weiterhin untersucht, ob und unter welchen Voraussetzungen automatisierte Auswertungen für dieses Korpus heterogener Sprachstufen bzw. -varietäten möglich sind.

Kontextwissen zu historischen Quellen im Semantic Web. Die computergestützte Analyse heraldischer Wand- und Deckenmalereien mit Hilfe von Background Knowledge | Philipp Schneider*

Philipp Schneider

Historische Daten werden zunehmend über Knowledge Graphen bereitgestellt. Im Anfangsstadium befindliche Großprojekte auf nationaler (u.a. NFDI4Memory, NFDI4Culture) und internationaler Ebene (z.B. Time Machine) betrachten diesen technologischen Ansatz als Kern ihrer Infrastrukturen – das bedeutet, dass große Teile unseres “digitalen Gedächtnisses” mittelfristig auf diese Weise zur Verfügung gestellt werden. Doch wie lassen sich solche Daten für die historische Forschung nutzbar machen? Wie können Knowledge Graphen nicht nur zur semantischen Erschließung unseres kulturellen Erbes, sondern auch zu dessen datengetriebener Auswertung verwendet werden?

Das Dissertationsprojekt adressiert diese Herausforderungen im Rahmen einer Fallstudie zu heraldischen Wand- und Deckenmalereien in sogenannten Wappensälen. Zum einen wird eine Ontologie zur Beschreibung und Kontextualisierung heraldischer Wandmalereien entwickelt. Für die Untersuchung der historischen Funktion und Bedeutung der Malereien werden zum anderen verschiedene existierende Verfahren zur datengetriebenen Analyse von Knowledge Graphen erprobt und für die Geschichtswissenschaften methodenkritisch evaluiert. Im Vortrag wird das Projekt vorgestellt und seine Ziele wie das methodische Vorgehen beleuchtet.

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12:45 – 14:00

Mittagspause

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13:00 – 14:00

DHd2022-Gather-Welt

Mittagsmesse

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14:00 – 15:30

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Vortragsslot 1

V3_1: Propädeutik und Didaktik der Digital Humanities

Chair: Jan Horstmann (Universität Münster)

Forschendes Lernen digital | Sandra Bläß*, Marie Flüh, Dominik Gerstorfer, Evelyn Gius, Malte Meister, Julia Nantke, Mareike Schumacher

Sandra Bläß, Marie Flüh, Dominik Gerstorfer, Evelyn Gius, Malte Meister, Julia Nantke, Mareike Schumacher

In diesem Beitrag stellen wir mit Bezug auf das Konzept des Forschenden Lernens ein Lehr-Lernszenario vor, das aus einer Kooperation der Projekte Dehmel digital und forTEXT hervorgegangen ist. Forschenden Lernen zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass Studierende sowohl passiv-rezeptiv als auch aktiv lernen, indem sie an einem Forschungsprozess teilhaben. Das Forschungs- und Editionsprojekt Dehmel digital bietet dafür einen breiten Rahmen, da von der Digitalisierung über die Erschließung bis zur Interpretation von Daten sehr unterschiedliche Phasen des Forschungsprozesses durchlaufen werden. Für all diese Phasen sind digitale Methoden die Basis. Die Vermittlung dieser Methoden ist die Kernaufgabe von forTEXT. Die hier entwickelten Lehr- und Lernmaterialien haben einen starken Praxisbezug und bieten darum eine gute Grundlage für Forschendes Lernen in der universitären Lehre. Im Beitrag wird gezeigt, wie Forschendes Lernen in den Digital Humanities umgesetzt werden kann und wie Studierende hierbei nicht nur zu erfahrungsbasiertem Wissen, sondern auch einer theoretisch-hermeneutischen Reflexion kommen können.

Hackathons als kollektiv-kreative Bildungsereignisse. Ein Konzept zur Gestaltung offener Lehrveranstaltungen in den Digital Humanities | Dennis Mischke*, Peer Trilcke, Henny Sluyter-Gäthje

Dennis Mischke, Peer Trilcke, Henny Sluyter-Gäthje

Der Beitrag widmet sich programmatisch und konzeptionell einer didaktischen Aufbereitung, Erforschung und Erprobung des Formates “Hackathon” als hochschuldidaktisches Format im Kontext der Digital Humanities. Wir berichten exemplarisch von Konzepten und Erfahrungen mit lehr-orientierten DH-Hackathons und deren Bildungswissenschaftliche Rahmung und Verzahnung mit anderen Lehrveranstaltungen zur DH-Methodenbildung.

Data Cleaning als digitale Quellenkritik: VD17 und das Genre der katholischen Dissertation im Alten Reich | Stefan Heßbrüggen-Walter*

Stefan Heßbrüggen-Walter

Im Beitrag wird die These vertreten, dass die Nutzung von Metadaten für Forschung in den digitalen Geisteswissenschaften, wie andere historische Forschung auch, digitale Quellenkritik voraussetzt. Diese Quellenkritik findet schon in der Vorbereitung von Daten für die Analyse, dem sogenannten data cleaning statt. Untersucht werden Metadaten zu philosophischen Dissertationen des 17. Jahrhunderts, die an katholischen Bildungseinrichtungen entstanden sind und in VD17, der deutschen Nationalbibliographie für Drucke dieser Periode, verzeichnet sind. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie viele solcher Dissertationen in VD17 enthalten sind. Zu zeigen ist, warum die Beantwortung dieser Frage schwerer fällt, als dies zunächst zu erwarten war.

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14:00 – 15:30

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Panels

Panel 3: Offen für alle(s)? — Open Identities im Reviewprozess der DHd-Konferenz

Manuel Burghardt, Alexander Czmiel, Lisa Dieckmann, Svenja Guhr, Janina Jacke, Nils Reiter, Walter Scholger, Ulrike Wuttke   

Offen für alle(s)? -- Open Identities im Reviewprozess der DHd-Konferenz

Manuel Burghardt, Alexander Czmiel, Lisa Dieckmann, Svenja Guhr, Janina Jacke, Nils Reiter, Walter Scholger, Ulrike Wuttke  

Peer Reviewing von Forschungsbeiträgen ist ein zentraler Pfeiler wissenschaftlicher Qualitätssicherung, und findet auch bei den DHd-Jahrestagungen seine Anwendung. Für die Umsetzung des Peer Reviewing gibt es unterschiedliche Modelle, Gepflogenheiten, Erfahrungen und Erwartungen.

Das bei DHd-Konferenzen bis inklusive 2020 verwendete Modell der Teilanonymisierung (sog. single-blind-Modell), bei dem die Autor:innen den Gutachter:innen namentlich bekannt waren, jedoch nicht umgekehrt, wurde nach einem Beschluss der Mitgliederversammlung 2020 probeweise durch ein zero-blind-Modell abgelöst.

Dieses Panel soll der DHd-Community die Möglichkeit geben, sich über das Begutachtungsverfahren zu informieren und auszutauschen in einem Rahmen außerhalb der Mitgliederversammlung, um der Diskussion mehr Zeit zu geben und auch die vielen betroffenen Nicht-Mitglieder zu integrieren.

Erfahrungen aus DHd-Diskussionen sowie Publikationen zum Thema legen nahe, dass im Aspekt der Offenlegung der Identität bzw. Anonymität das größte Potential für Kontroversen liegt. Im Panel soll daher dieser Aspekt in den Fokus genommen werden.

 

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14:00 – 15:30

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Vortragsslot 2

V3_2: Historische Netzwerkanalyse

Chair: Katrin Glinka (Freie Universität Berlin)

Fluch und Segen der Visualisierung: Unterschiedliche Zielfunktionen im Forschungsprozess der historischen Netzwerkanalyse | Sandra Balck*, Sina Menzel, Vivien Petras, Hannes Schnaitter, Josefine Zinck

Sandra Balck, Sina Menzel, Vivien Petras, Hannes Schnaitter, Josefine Zinck

In einer Interviewstudie mit sieben Forschenden der historischen Netzwerkanalyse (HNA) wurden die wichtigsten Einsatzgebiete von Visualisierungen im Forschungsprozess identifiziert: Theorieentwicklung und Datenexploration, Datenqualitätsüberprüfung, Analyse sowie Präsentation der Ergebnisse. Die Diskussion der Visualisierungen zeigt ein zwiespältiges Verhältnis der Community: sie werden von den Forschenden sehr differenziert betrachtet, sowohl wenn es um den Zeitpunkt ihres Einsatzes im Forschungsprozess geht und wer für die Entwicklung der Visualisierungen zuständig sein sollte, aber auch, ob diese der Präsentation der Forschungsergebnisse in der historischen Forschungscommunity zuträglich ist oder nicht. Dabei werden zwei Zielfunktionen unterschieden: Visualisierungen für die Exploration bzw. Analyse und erläuternde Visualisierungen. Entscheidend für die Akzeptanz von Visualisierungen ist deren Dokumentation und Kontextualisierung einschließlich der in ihnen enthaltenen Daten, um eine verlässliche Grundlage für die Forschung zu gewährleisten.

Was sehe ich? Visualisierungsstrategien für Datentransparenz in der Historischen Netzwerkanalyse | Mark-Jan Bludau*, Thorsten Halling, Eva Maria Holly, Jasmin Wieloch, Hannes Schnaitter, Sandra Balck, Melina Plakidis, Georg Rehm, Heiner Fangerau, Marian Dörk

Mark-Jan Bludau, Thorsten Halling, Eva Maria Holly, Jasmin Wieloch, Hannes Schnaitter, Sandra Balck, Melina Plakidis, Georg Rehm, Heiner Fangerau, Marian Dörk

Die Historische Netzwerkanalyse (HNA) hat sich zu einem etablierten Forschungsfeld entwickelt. Zu ihren wichtigsten methodischen Herausforderungen gehört die Suggestionskraft von Visualisierungen. Die Transparenz bezüglich der Datenquellen ist daher für die HNA sowohl bei selbst erhobenen als auch bei sekundär genutzten Daten Voraussetzung, will sie geisteswissenschaftlichen Kriterien der Nachprüfbarkeit und Nachvollziehbarkeit von Interpretationen erfüllen. Dieser Beitrag beschreibt und diskutiert – aufbauend auf einem iterativen und durch Workshops sowie einer Nutzer*innenstudie begleiteten Forschungsprozess – vier Designziele zur Verwirklichung einer solchen Transparenz: 1) Aufnahme und Kommunikation von Datenprovenienzen, 2) Dokumentation vorausgegangener Prozesse, 3) Offenhaltung der Interpretierbarkeit der Daten und 4) Unterstützung von Folgeforschung. Anschließend werden beispielhafte Umsetzungsstrategien in Form von Prototypen präsentiert.

Praktiken der digitalen Erinnerung an den 2. Weltkrieg: Netzwerkmodelierungen des „Axis History Forum“ | Anastasia Glawion*

Anastasia Glawion

In diesem Beitrag stelle ich die Ergebnisse meiner Dissertation vor, in der Netzwerkmodelierungen auf drei Arten angewendet wurden: (1) um Daten der Nutzerbeziehungen des militärgeschichtlichen Axis History Forums (AHF) zu visualisieren und besonders dichte Cluster zu ermitteln, die als Praktiken der digitalen Erinnerung interpretiert wurden; (2) als Auswertung von Topic-Modeling-Daten auf der Basis der Clusterkorpora aus (1), wobei die Netzwerkmodelierung als Visualisierung der Begriffsüberschneidungen eingesetzt wurde, und schließlich (3) als Kontextualisierung von Schlüsseldiskussionen der Cluster aus (1): hierbei wurde die Klassifizierung eines Samples aus 50 Diskussionen pro Cluster im Zusammenhang mit ihrer Position im bimodalen Nutzer-Diskussions-Netzwerk interpretiert.

Der Ansatz ermöglichte es, das AHF-Corpus, das aus Nutzerbeziehungen und Texten besteht, verlässlich zu interpretieren und die dort vorhandenen Praktiken in empirische, konversationelle und konservierende Praktiken zu unterteilen. Die kulturwissenschaftliche Theorie des kollektiven Gedächtnisses bekommt so einen Operationalisierungsansatz, der mit Hilfe von digitalen Methoden in einer vielseitigen Interpretation der digitalen Plattform AHF resultiert.

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14:00 – 15:30

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Doctoral Consortium / Vortragsslot 3

DC3: Doctoral Consortium 3

Chair: Mareike König (Deutsches Historisches Institut Paris)

Relating the Unread: Modellierungen der Literaturgeschichte | Judith Brottrager*

Judith Brottrager

Von Beginn an war die Inklusion einer größeren Textmenge und damit auch nicht-kanonisierter Werke eines der Hauptargumente für digitale Ansätze in der Literaturwissenschaft. Forschungsprojekte der letzten Jahre haben jedoch gezeigt, dass der Mehrwert der digitalen Literaturwissenschaft nicht nur in der rein quantitativen Erweiterung der Untersuchungsgegenstände, sondern auch in der tiefgreifenden Kontextualisierung der untersuchten Texte liegt. Mein Dissertationsprojekt folgt dieser Tradition, indem kanonisierte und nicht-kanonisierte literarische Werke auf unterschiedlichen Ebenen mit Rückgriffen auf literaturhistorische Daten miteinander in Beziehung gesetzt werden. Die für die Untersuchungen erstellten Korpora und Datensätze umfassen 1.200 englisch- und deutschsprachige Texte von 1688 bis 1914, sowie mit den Texten verknüpfte Kanonisierungs- und Wertungsmerkmale. Durch diese Datenvielfalt können literaturwissenschaftliche Kategorien wie Kanonisierung und Wertung so operationalisiert werden, dass sie mit computationellen Methoden zur Bestimmung von Textähnlichkeiten gewinnbringend kombiniert werden können.

The Remembered, A Global Study of Literature Dissertations' Bibliography | Silvia Eunice Gutiérrez De la Torre*

Silvia Eunice Gutiérrez De la Torre

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15:30 – 16:00

Kaffeepause

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16:00 – 18:00

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Mitgliederversammlung

Mitgliederversammlung

Mitgliederversammlung
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16:00 – 17:00

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s. E-Mail

Führungen

Stadt- und Parkführung durch Potsdam

Dein Potsdam in 360 Grad – Der digitale Stadtspaziergang

Beschreibung: Der Spaziergang beleuchtet die Stadtgeschichte – vom Museum Barberini über den Alten Markt durch die Innenstadt bis zum Holländischen Viertel.

DIGAREC-Führung

Führung durch das Zentrum für Computerspielforschung. Informationen zur Führung hier

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18:30 – 19:30

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s. E-Mail

Museum Barberini

Online Live Tour: virtueller 360° Rundgang durch die Sammlung
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20:00 – 21:00

Zoom

s. E-Mail

Museum Barberini

Online Live Tour: virtueller 360° Rundgang durch die Sammlung